Nach dem Nebel

Wald und Nebel
Wald und Nebel
Wald und Nebel

Nachdem sich am Nachmittag der Nebel doch noch teilweise aufgelöst hatte, machten wir uns auf einen kürzeren Weg, um durch Wälder und über Felder zu marschieren. Der noch verbleibende Nebel, der jetzt zu Dunst wurde, verlieh der Landschaft einen fast schon etwas mystischen Schleier und gegen Abend, als sich die Sonne langsam gegen die Farbe orange verfärbte, bekam dieser Schleier nochmals einen ganz besonderen Ton. Auch in den Wäldern war es ganz besonders – ich habe versucht, diese Stimmung mit einer Foto einzufangen. In natura war es natürlich noch viel schöner und eindrücklicher.

Gute beobachtet

kühe
kühe
Gut beobachtet

Auf der heutigen Wanderung durch Wälder und über Wiesen wurden wir zeitweise auch sehr gut beobachtet. Obwohl es ja eine offizielle Wanderroute war, haben wir die ganze Strecke keine einzige Person angetroffen – offenbar waren wir um so mehr für die Kühe hier eine Abwechslung oder sogar Attraktion, sie haben uns jedenfalls aufmerksam beobachtet, als wir dem Zaun entlang gingen. Das waren denn auch schon alle Tiere, die wir gesehen haben. Da müssten wir wohl am Morgen früher starten, um einige beobachten zu könen. Am Abend und am frühen Morgen hört man dafür einen Waldkauz in der Nähe des Hauses – das ist ja auch ganz toll und eine wirkliche Abwechslung zum Alltagslärm.

Trassenwanderung

bahntrasse
bahntrasse
Alte Bahntrasse, heute Fahrradweg

In den letzten Tagen sind wir an besonderen Orten unterwegs – sei es an Flüssen, sei es in kleinen Städtchen, sei es, wie heute, auf alten Bahntrassen. Da haben wir uns heute ein langes Stück auf einer alten Bahntrasse gewählt (es waren dann bis zum Schluss fast 16 km). Dieser alte Verkehrsweg ist heute ein wunderschöner Fahrradweg, sehr gut unterhalten, breit und wirklich sehr einladend. Wir waren zu Fuss unterwegs und kamen so dann weniger schnell vorwärts – aber das spielt ja keine Rolle – Geschwindigkeit ist zur Zeit wirklich kein Kriterium – da ist der Weg wirklich das Ziel.

Ich habe einfach wieder einmal über die alte Bau- und Ingenieurkunst gestaunt. Die Trasse stammt von ca. 1890 und ist noch in einem sehr guten Zustand. Die Streckenführung ist sehr elegant – weite Kurven und nur ganz sanfte Steigungen oder Gefälle. Der Erbauer hatte das Ziel, möglichst wenig Kunstbauten zu erstellen und auch keine Tunnels bauen zu müssen. Wie hat man das in dieser Zeit mit viel weniger technischen Möglichkeiten und viel weniger leistungsfähigen Werkzeugen geschafft, ein solches Kunstwerk in die Landschaft zu setzen? Wie hat man diese eleganten Kurven und Gefälle und Steigungen berechnet und umgesetzt? Einfach erstaunlich – und relativiert wieder einmal mehr den Stolz über unsere Zeit, was „wir“ da alles schaffen und geschaffen haben.

In der kleinen Stadt

kleinestadt
Kleine schmucke Stadt

Auf unseren Wanderungen begeistern und beeindrucken nicht nur die unterschiedlichen Landschaften. Auch Siedlungen, Dörfer und kleine Städte haben alle ihren besonderen Charme. Besonders wenn man die alten Teile solcher Orte besucht, ist man immer wieder über die Bauwerke erstaunt, die auch heute noch ihren Platz haben und über die Jahre und Jahrhunderte offenbar auch gut unterhalten wurden, damit sie auch im 21. Jahrhundert dieses besondere Etwas ausstrahlen können. Auch die Farbenpracht ist abwechslungsreich – obwohl die Sonne heute leider etwas gefehlt hatte. Aber so wird auch ein grauer Tag eben etwas bunter und man verweilt gerne in den breiten und schmalen Gassen dieses Ortes. Natürlich hat der Besuch dann in der Gaststätte nicht gefehlt und ein kleiner Schwatz mit ein paar weiteren Gästen dort rundete den Besuch ab.

Flusswanderung

Flusswanderung
Flusswanderung
Flusswanderung

Heute waren wir auch unterwegs – eine schöne Flusswanderung liegt hinter uns. Am Ufer dieses kleinen Flusses ging es mehrere Stunden immer am rechten Ufer flussaufwärts. Das Rauschen des Wassers begleitete uns die ganze Zeit – einmal lauter, dann wieder leiser. Der Weg war angenehm – manchmal breit dann wieder schmaler mit vielen Felsbrocken, aber immer gut zu finden. Auf der ganzen Strecke begegnete uns keine einzige Person – darüber haben wir uns schon ein wenig gewundert. Nun gut, es ist Montag und es ist wohl nirgends Zeit für Schulferien. Aber trotzdem war auf dieser schönen Strecke niemand unterwegs. Für den Rückweg mussten wir dann etwa 120m hinauf steigen und so gelangten wir dann durch weite Landschaften wieder zum Ausgangspunkt.

Was alles einpacken

Ich habe zwar schon sehr lange und sehr viel Erfahrung, meine Koffer oder meinen Rucksack immer wieder neu zu packen. Und trotzdem ist vor jeder Abreise immer ein grosses Kopfzerbrechen, was ich jetzt einpacken soll und was ich wohl sicher nicht oder kaum brauchen werde. Checklisten habe ich keine – das mache ich nun wirklich noch mit dem Kopf. Nun gut, es ist jedes Mal anders – manchmal muss ich mich auf einen kleinen Rucksack beschränken, manchmal kommt aber auch eine grössere Koffer mit. Dann ist es auch entscheidend, mit welchem Verkehrsmittel man unterwegs ist – Zug, Auto, Flug oder eben nur zu Fuss. Somit ist klar, dass das Auswählen auch davon abhängig ist, wie viel Platz man überhaupt zur Verfügung hat oder welches Gewicht am Rücken man sich zumuten will.

Bald stehen wieder solche Entscheidungen an. Da hat sich eigentlich gut bewährt, die Sachen nicht sofort einfach einzupacken, sondern alles und vielleicht auch während einigen Tagen einmal auf einem grossen Tisch auszubreiten und immer wieder, wenn mir noch etwas in den Sinn kommt, lege ich es dazu. Dann, wenn ich den Eindruck habe, es sei nun alles bereit, beginnt die Packerei – da kann man dann jeweils schnell entscheiden: das kommt mit und das eben nicht. Dann bleiben sicher ein paar Dinge auf dem Tisch liegen – vermisst habe ich die dann jeweils wirklich selten.

Sich einen vollen Schuh holen

Schuhe
Schmutzige Schuhe

In diesem Sommer hat es ja bekanntlich bei uns sehr viel geregnet und die Böden sind fast überall sehr nass. Da kommt es halt immer wieder vor, wenn man die schön gepflegten Wanderwege verlassen und über Weiden oder Wiesen marschieren muss, dass es nasse und vor allem sehr schmutzige Schuhe gibt. Es kommt durchaus vor, dass man sehr tief im Morast einsinkt und sich so „einen vollen Schuh rauszieht“. Das ist eine Redensart in Mundart und diese meint den Umstand, dass man sich etwas Unbequemes oder Lästiges eingehandelt hat. Doch mit guten Schuhen, die auch immer gut gepflegt sind, kann da eigentlich nicht viel geschehen und die Füsse bleiben sauber und noch wichtiger, trocken. Jetzt muss ich sie dann aber putzen und wieder für die nächste Wanderung bereit machen.

Hier und dort – fern und nah

Vor ein paar Tagen habe ich geschrieben, dass ich wieder unterwegs sein werde – doch nun bin ich auch schon wieder zurück. Diese Abwechslung von „unterwegs sein“ und dann „wieder zu Hause“ ist doch sehr spannend. Oder so, wie es ein Wort über Reisen sagt: Reisen ist doppelt schön – dann, wenn wir uns aufmachen, Neues zu sehen, Fremdes kennen zu lernen – und dann, wenn wir wieder zurück kehren ins Gewohnte und das Umfeld, was wir kennen. Dieser Wechsel und dieses wechseln ist tatsächlich eine Konstante, die ich in den letzten Jahren immer wieder erleben durfte. Ich hoffe doch, damit auch im Alter flexibel zu bleiben zu können und zu dürfen – körperlich und geistig.