Abendwanderung zu den Hirschen

Alp auf fast 2100m
Diese Alp war gestern Abend der Ausgangspunkt für unsere Wanderung. Das Ziel war ein Ort, wo man das Röhren der Hirsche sehr gut hören kann. Und so war es auch, die bequeme Bank vor einer kleinen Alphütte machte das Warten auf die Töne sehr angenehm. Als die Sonne hinter den gegenüberliegenden Berggipfeln verschwand, wurde es deutlich kühler und die mitgebrachten Jacken waren schnell angezogen. Je dämmeriger es wurde, um so mehr Töne wurden hörbar – sehr tiefe und markante Laute, die von den Hirschen zu vernehmen sind. Leider wurde die Freude getrübt, als mehrere Male Flieger der Luftwaffe laut vorbei flogen – wir hatten in unserer Planung vergessen, dass an den Montagabenden mit Nachtflügen zu rechnen ist. Die Hirsche liessen sich aber offenbar nicht davon beeindrucken, sie schmetterten ihr „Lied“ trotzdem in die Landschaft. Die Zeit verflog im Nu – so richtig „weg“ fast von allem zu sein, tat richtig gut. Der Rückweg über den steinigen Wanderweg im Dunkeln war etwas experimentell, aber die mitgebrachten Stirnlampen gaben genügend Licht, nicht zu stolpern.

Tiere im Winter

Esel
Esel
Er ist sehr interessiert
Heute kamen wir wieder einmal beim Winterstall vorbei, wo verschiedenen Tieren in dieser Jahreszeit untergebracht sind. Sie haben da Unterstand wie auch Raum draussen, das scheint mir den Vorschriften zu entsprechen. Bei dieser Truppe sind auch 6 Esel mit dabei, die zusammen mit den Pferden ihre Zeit verbringen und meistens eher gelangweilt herumstehen – so scheint es jedenfalls uns. Doch wenn da Leute vorbei kommen und noch einen Moment stehen bleiben, sind die Esel immer sehr neugierig und kommen jeweils sofort zum Zaun. Wir sind wohl nicht die einzigen, die hin und wieder eine Karotte mit bringen. Das war bei uns leider heute nicht der Fall, wir hatten diesen Weg hier eigentlich nicht vorgesehen, aber ich habe den Eseln versprochen, das nächste Mal etwas zum Knappern mitzubringen.

Der Himmel lacht

Himmel
Himmel
Der Himmel lacht
Der wunderschöne Himmel hat dem heutigen Tag eine besondere, ein sehr positive Note verliehen. Sorgen sind so zum Glück wieder etwas in den Hintergrund getreten und die Natur beschenkte uns mit viel Freude. Das wunderbare Licht den ganzen Tag hat die Schatten etwas vertrieben und unsere Stimmung aufgehellt – kurz gesagt, es waren buchstäblich brillante Stunden. Und einmal mehr wächst die Dankbarkeit über das Glück, immer wieder so schnell in der Natur sein zu können und die Landschaft und Pflanzenwelt beobachten, geniessen und wirken zu lassen. Und unvermittelt begegnet einem auf dem schmalen Waldweg eine Kuhherde, die auf eine andere Wiese getrieben wird. Als Wanderer wird von den Tieren kaum wahrgenommen, doch einige schauen mit ihren grossen Augen doch hin und setzen aber ungestört ihren Weg fort. Es war ein aussergewöhnlicher Augenblick.

Die Ruhe selbst

Rind ruht
Es herrscht zur Zeit wirklich ideales Wanderwetter – Sonnenschein vom Morgen bis zum Abend,  fast wolkenloser Himmel, perfekte Temperatur, leichter Wind. Da wollten wir ganz klar nicht zu Hause rumsitzen und haben die Wanderschuhe angezogen. Erstaunlicherweise waren wir auf „unseren“ Wegen fast alleine unterwegs. Also ist die Ferienzeit doch angebrochen und die Leute sind irgend wo hin verreist. Und diejenigen aus den anderen Landesgegenden haben unsere kleinen Pfade und Wege (noch) nicht entdeckt. So konnten wir also gemütlich den Aufstieg wagen. Am Waldrand begegneten wir eine kleine Herde und dieses Rind hier scheint die Gemütlichkeit ebenfalls gefunden zu haben. Es lag da einfach hinter den Steinblöcken und kaute. Es nahm auch praktisch keine Notiz von uns, nicht einmal der Fotograf wurde beachtet. Wir liessen uns von dieser Ruhe anstecken und folgten unserem weiteren Weg in aller Musse.

Rangordnung aushandeln

Rangordnung aushandeln
Wie vorgestern geschrieben, ist bei den Eringer-Kühen die Rangordnung sehr wichtig und darum kommt es auf der Weide immer wieder zum Kräftemessen untereinander. Das wird im Kanton Wallis ja dann auch zu den traditionellen Kuhkämpfen (combats de reines) erweitert, die von vielen Leuten besucht werden. In diesem Jahr wird das wohl etwas anders sein. Da viele Kühe zur Zeit auf unserer Meereshöhe auf den Weiden auf den Alpaufzug warten, treffen wir jetzt überall Herden an. Auf dieser Weide hier hatten sich zwei über eine ganze Weile in einen kleine Kampf eingelassen und wir konnten das aus einer respektvollen Distanz beobachten. Es ist schon beeindruckend, wenn diese Fleischmassen aufeinander losgehen. Aber nach einigen Minuten war der Reiz offenbar verflogen und die beiden Kühe gingen wieder ihren Weg – und wir dann auch.

Gemsenfarbene Ziegen

Fast wie Gemsen
Auf all den saftigen Wiesen hat es nun verschiedene Tiere, die dort ihr Futter in guter und ausreichender Menge vorfinden – die letzten Tage hatte es genügend Niederschlag, so dass es überall sehr grün geblieben ist. Gestern wurden wir von den Kühen beobachtet, heute von diesen Ziegen. Welche Rasse es genau ist, konnte ich leider nicht herausfinden – müsste eine „gemsenfarbene Gebirgsziege“ sein, aber es bleibt unsicher. Eigentlich würde ich die Halterin kennen, aber diese Frage habe ich ihr noch nie gestellt. Auch von diesen Tieren, die sich hier gerade am Rand ihrer grossen und wilden Wiese befanden, wurden wird ausführlich beobachtet. Doch nach einer Weile waren wird nicht mehr interessant und sie wandten wieder dem Fressen zu oder einige legten sich sogar ins hohe Gras. So setzten wir unseren Weg auch wieder fort und waren knapp vor einer kleinen Regenschauer wieder zu Hause.

Eine besondere Begegnung

Unter Beobachtung
Heute haben wir auf unserer Sonntags-Wanderung nicht nur wunderschöne Blumen und kleine Tiere angetroffen, auch ein paar Kuhherden sind wir begegnet. Die Eringer-Kühe sind aufmerksam und sehr neugierig und Wanderer werden da immer umfassend beobachtet. Die Hörner und der oft als stechend empfundene Blick macht auf viele Leute einen etwas grimmigen oder sogar ängstigenden Eindruck. Aber so viel ich weiss, ist sind die Eringer nicht wirklich aggressiv und eher anhänglich. Untereinander haben sie ein grosses Rangverhalten und darum sieht man sie hin und wieder in Zweikämpfe verwickelt. Aber selbstverständlich kommt es sehr darauf an, wie man ihnen begegnet. Aufgeregtes Tun schätzen sie nicht, sicher auch nicht ein Rumfuchteln mit einem Stock und Hunde sind nicht ihre Lieblingstiere. Wenn man ihnen also mit Respekt und aller Ruhe begegnet, kann man auch eine Wiese durchqueren. Und nochmals selbstverständlich: Einer Mutterkuh mit ihrem Kalb sollte man sicher aus dem Weg gehen. Jedenfalls war das heute eine sehr interessante Begegnung.

Nur für einen kurzen Besuch

Unterwegs zu neuen Ufern
Auf dem grossen Teich, den wir gut kennen und bei dem wir heute vorbei gekommen sind, hat es immer nur wenig tierische Besucher. Entenpaare, seien es Stockenten, Reiherenten oder ganz selten auch Bergenten sind manchmal im Frühjahr hier anzutreffen. Aber eine etwas längere Bleibe mit Nestbau und Aufzucht von Jungen haben wir (leider) noch nie gesehen. An Wochenenden ist hier zu viel Betrieb von Menschen,  die hier ihre Autos oder sogar Wohnmobile abstellen und dann im Teich schwimmen oder sich mit Plastikbooten rumtreiben lassen. Oder es gibt ferngesteuerte Modellschiffe, die mit viel Lärm ihre Runden drehen. Hin und wieder versucht sich auch ein Hund, die Enten zu jagen. Es wird schon klar, hier ist wirklich kein attraktiver Ort für einen längeren Aufenthalt – wir finden das sehr schade.

Es bimmelt überall

kühe
kühe
Kühe auf der Weide
Überall begegnet man jetzt Kühen auf der Weide und das Gebimmel ist schon von weitem zu hören. Man hat sie vom Tal auf etwa 1000 müM gebracht, wo das Gras in diesem Frühjahr sehr reichhaltig und kräftig ist. Auf dieser Höhe werden sie gehalten, bis sie dann auf die Bergweiden bis über 2000 müM wechseln werden. Da in diesem Winter sehr viel Schnee gefallen war, wird sich die „Alpaufzug“ sicher noch etwas verzögern.

Spiegelungen im Teich

Rinder
Rinder
Rinder im Spiegel
Fast am selben Ort, wo das letzte Bild entstanden war, sind wir heute auf der kurzen Wanderung beim schönsten Wetter am Teich einer Gruppe Rinder begegnet, die sich auf der Oberfläche des Wassers gespiegelt haben. Es war ein ganz spezieller Anblick für uns und das Gebimmel war weit herum zu hören. Die Rinder haben sich aber beim Fressen nicht stören lassen und wir sind dann weiter gewandert.