Ein weisses Blumenmeer

Weisses Blumenmeer
Da hatte ich vor ein paar Tagen geschrieben, dass es in diesem Jahr nur wenig Krokusse zu finden gäbe. Heute habe ich auf unserer Wanderung bemerkt, dass ich das viel zu früh erwähnt hatte – wir sind an vielen Orten ganzen Teppichen von Krokussen begegnet, die die grünen Wiesen mit unzählig vielen weissen Punkten aufgelockert haben. Hingegen haben wir keine blauen Frühlings-Krokusse gefunden, die scheinen in unserer Gegend viel seltener zu sein. Diese Blumen werden auch als Frühlings-Safran bezeichnet und wenn man genauer hinsieht, findet man genau so gelben Blütenstaub, wie beim richtigen Safran. Allerdings, so wie ich gelesen habe, ist der giftig, also nicht für eine feines Safran-Risotto zu verwenden. Nach der fast dreistündigen Wanderung freuen wir uns jetzt auf das Abendessen.

Blütenpracht am Weg

Windröschen
Wieder diese Blütenpracht überall in den verschiedensten Farben und Tönungen entlang des Weges und auch über Felder. Der Natur und dem Frühling scheinen unsere Sorgen und Ängst in dieser Zeit ganz gleichgültig zu sein – sie zeigen sich bei vollstem Sonnenschein in schönster Pracht – fast so, als ging es um eine Wette, welches Feld und welche Ecke am schönsten leuchten kann. Es tut gut, hie und da stehen zu bleiben und sich von den Nuancen überraschen zu lassen, um für eine kurze Weile den so wirren Alltag zu vergessen. Die Windröschen hier am Wegrand strahlten in ihrer ganzen Gruppe schon von weitem und liess uns eine Weile ruhen und geniessen. Es ist so wichtig in diesen Tagen.

 

Auch schon Kirschblüten

Kirschblüte
Auch heute war wieder ein wunderschöner Tag – reiner Sonnenschein vom frühen Morgen bis jetzt und keine einzige Wolke am Himmel. Nach den Prognosen soll das ja noch mindestens die nächsten fünf Tage so bleiben. Vielleicht sogar bis Karfreitag, aber dann mit einer Änderung zu Ostern. So konnten wir nicht anders, als die Wanderschuhe anzuziehen und loszuwandern. Wir brauchen dazu nicht erst irgendwo hin zu fahren, sondern können das direkt von unserem Haus aus, was natürlich ein riesiger Vorteil ist. Im Vorbeigehen sah ich im Garten einer der Kirschbäume – da sind ja schon die ersten Blüten zu sehen. Ich habe das für die letzten Jahre nicht aufgeschrieben, aber es dünkt mich jetzt wirklich sehr früh. Und da hatte ich noch grosses Glück dazu, die Blüten bekamen noch gerade kurzen Besuch.

Frühlings-Krokus

Frühlings-Krokus (Crocus vernus)
In unserer Umgebung  in der freien Natur blühten vor zwei Jahren auf den Wiesen, wo der Schnee kurz vorher restlos geschmolzen war, sehr viele dieser Frühlings-Krokusse. Ganze Feder waren zu einem weissen Meer von Blumen verwandelt und folgte so dem Weiss des Schnees. Im letzten Jahr war davon fast nichts zu sehen und in diesem Jahr fanden wir nur an einzelnen Stellen diese kleinen und diskreten Frühlingsblumen. Offenbar ist das von Jahr zu Jahr unterschiedlich. Auf unserer Wanderung heute haben wir sie auch gelegentlich begegnet, aber jeweils nur in kleinen Gruppen. Die allermeisten Blüten waren geschlossen, nur hier fand ich eine kleine Schar mit offenen Blüten. So, wie ich gelesen hatte, reagieren sie sehr empfindlich auf Temperaturschwankungen. An diesem Ort gab es keinen Schatten und am Himmel war keine einzige Wolke zu sehen. So haben wir also auch heute neue Frühlingsboten gefunden.

 

Zum Wasser hin

Kröte am Teich
Auch heute sind wir auf unserer kleinen Wanderung den vielen Zeichen des Frühlings begegnet. Eigentlich hatte ich einen Weidestrauch mit seinen silbernen Weidekätzchen (Wydebüsseli auf Schweizerdeutsch) für ein paar Fotos gesucht, aber auf ganzen Weg über Felder und durch kleine Wälder nirgends gefunden. Vielleicht ist es noch zu früh oder wir haben einfach nicht richtig geschaut. So erfreuten wir uns an der farbigen Blütenpracht der verschiedenen Frühlingsblumen an auch ganz ungewohnten Stellen. Beim grossen Teich sprang mir plötzlich eine braun-rote Kröte über den Weg. Sie suchte den Weg durch die nun schon sehr trockenen Uferpflanzen zum Wasser. Ich musste mich beeilen und meinen Fotoapparat zücken. Bevor er ins kalte Nass – das Wintereis ist jetzt geschmolzen – hüpfte, konnte ich noch schnell ein Bild machen.

Warten auf den Frühling

Warten auf den Frühling
An vielen Orten links und rechts des Weges beginnt es zu grünen, die Wiesen bekommen langsam einen etwas intensiveren Farbton gegenüber dem braun-grau des Winters. Huflattich, Primel, Krokusse und Schlüsselblumen sind jeden Tag mehr zu finden und sie bringen nochmals einen anderen, einen bunten Farbton in die Landschaft. Doch die Bäume und Büsche müssen sich noch etwas gedulden, zur Zeit herrschen auch ziemlich tiefe Temperaturen und in der Nacht gibt es sogar Frost. Doch wenn man die Äste von Nahem betrachtet, wird bald klar, dass es nicht mehr sehr lange gehen kann – die Triebe sind bereit und ein paar schöne und warme Tage werden da bestimmt nachhelfen, dass sie ausbrechen. Dann wird der Frühling auch auf dieser Höhe noch deutlicher sichtbar. Die Bilder der Natur sind zur Zeit ja sehr wichtig – schön, wenn man noch unterwegs sein kann.

Raus an die Sonne

Sonnige Wanderung
Das wunderschöne sonnige und bereits warme Wetter heute lockte uns trotz allem aus dem Haus und wir durchstreiften die Natur fast 3 Stunden. Der Frühling ist jetzt überall dominant, ein paar weisse Flecken haben wir aber an schattigen Orten noch gefunden. Das Eis auf dem Teich wehrt sich noch, bis es dann bald ganz geschmolzen ist. Entgegen den Erwartungen waren wir praktisch alleine unterwegs. Da man beim Treffen auf andere Wanderer nicht stehen bleibt und höchstens einen kurzen Gruss von weitem (mind. 2 Meter) wechselt, scheint mir das in der momentanen Situation ja auch kein Problem zu sein. Auf dem Rückweg haben wir dann noch einen neuen Weg oder besser, eine neue Abkürzung gefunden, die zwar sehr steil den Hang hinunter führt. Dank dem Kartenstudium von gestern war es gut zu finden. So kann man nämlich die langweilige Strasse, die auch jetzt noch öfters von Autos befahren wird, umgehen und ist viel schneller beim Haus.

Alpenveilchen unter der Eiche

Alpenveilchen
Alpenveilchen
Eine Menge Alpenveilchen unter der Eiche
Genau vor einem Jahr habe ich hier auch schon ein Bild der Alpenveilchen hier unter der grossen Eiche eingefügt. Auch in diesem, diesmal viel zu warmen Winter haben sie unterdessen einen grossen violetten Teppich ausgebreitet und man muss sich wohl daran gewöhnen, dass der Frühling auch hier bald einziehen wird. Die farbigen Krokusse und die weissen Schneeglöckchen sind ja auch überall schon zu sehen. Dieser Winter soll ja sogar der wärmste seit Messbeginn werden und in den nächsten Tagen werden hohe Temperaturen vorausgesagt. Ja  sogar ein erster Zitronenfalter war heute Nachmittag im Garten zu sehen. Vom Schnee müssen wir uns also wohl verabschieden und die Schneeschuhe kommen wieder in den Schrank. Aber das ging mir jetzt wirklich viel zu schnell.

 

Das Eis schmilzt

Das Eis schmilzt
Trotz den einzelnen kurzen Schneefälle und Minustemperaturen in der Nacht in den paar letzten Wochen und Tage, der Frühling mit viel Sonne und schon angenehmer Wärme scheint nun doch Oberhand zu gewinnen. Am grossen Teich beginnt das Eis zu schmelzen – an den Rändern ist schon soweit und das Wasser wird wieder sichtbar und auch die ersten Kröten und Frösche haben auf der besonnten Seite den Frühling entdeckt und beginnen mit ihren Frühlingskonzerten. Das wird sich in den nächsten Tagen, an denen weiterhin lauter Sonnenschein angekündigt wird, sicher noch enorm verstärken und die Kröten und Frösche werden auch auf dem Eis auf Entdeckung gehen. So haben wir es jedenfalls im letzten Jahr beobachten können.

Auch schon die Haselblüten

Haselblüten
Der Frühling scheint mit Riesenschritten kommen zu wollen – die Wetterprognose sagt noch mindestens die nächsten 5 Tage sonniges und warmes Wetter voraus. Auch die Haselsträucher sind davon überzeugt und die Haselblüten leuchten kräftig gelb vor dem strahlend blauen Himmel. Für die Haselpollen-Allergiker beginnt die mühsame Zeit also in diesem Jahr schon sehr früh. Vor genau einem Jahr war es noch bitterkalt, hier bis minus 13°C und man musste sich ganz schön warm anziehen. In diesem Jahr gibt es schon Leute, die spazieren im T-Shirt rum. Ob sich das Wetter dann wieder „normalisieren“ wird? Wir werden sehen – Langfristprognosen sind nicht wirklich sehr genau.