Nebelwanderung mit Begegnungen

Schafe im Nebel

Am Morgen sah es nicht wirklich so aus, als würden wir uns während dem Tag irgendwann auf den Weg machen. Das Haus war in dicken Nebel eingehüllt und es regnete ununterbrochen. Dies versprach eher, dass es ein grauer Tag zu werden könnte, an dem man kaum nach draussen geht. Doch gegen Mittag klarte es ein bisschen auf und wir beschlossen dann doch, noch ein paar Schritte zu wagen. So einen ganzen Tag an der Wärme drinnen zu sein, ist uns eigentlich gar nicht so angenehm. Etwas Bewegung, und das möglichst draussen, gehört einfach zu einem Tagesablauf. So beschlossen wir dann, uns doch aufzubrechen. Aber schon nach kurzem Anstieg waren wir wieder im Nebel. Wir kennen die Wege unterdessen gut, so machte uns die eingeschränkte Sicht keine Probleme, wir sollten uns also kaum irgendwo verlieren. Auch den Schwarzkopfschafen auf der Wiese schien das Wetter nicht viel auszumachen, sie schauten viel mehr interessiert diesen zwei einsamen Wanderern zu. Auf der unteren Wiese mit Pferden und einem Esel wurden wir nur ganz kurz beobachtet und die Tiere wandten sich schnell wieder dem Fressen zu. Unterdessen sind wir auch wieder zu Hause und bald gibts auch bei uns etwas auf den Tisch.

Der Herbst kommt bald

Herbstzeitlose
Herbstzeitlose
Der Herbst kommt bald
Obwohl zur Zeit immer noch hochsommerliche Temperaturen bis fast 30°C herrschen und die Aufstiege beim Wandern immer noch sehr schweisstreibend sind, haben wir trotzdem heute viele Felder gefunden, wo die Herbstzeitlosen nun doch schon blühen und so den baldigen Herbst ankündigen. Schon vor ein paar Wochen gab es hie und da einzelne Exemplare. Aber an einem Ort heute war die Weise über eine grosse Fläche in einen violettes Schimmer getaucht, es war wunderschön anzusehen. Auch im eigenen Garten haben wir auf der Magerwiese schon ein paar Exemplare angetroffen. So wie ich gelesen habe, hat die überaus giftige Pflanze noch viele andere Trivialnamen und die Bezeichnung „Herbstzeitlose“ besagt, dass der Herbst vorausgesagt würde – ihre Blütezeit am Ende des Sommers macht da den Zusammenhang klar. Wenn auch sehr giftig für Mensch und viele Tiere, anzusehen ist sie jedenfalls sehr hübsch.

Die fleissige Bienen

Viel Flugbetrieb beim Bienenhaus
Heute haben wir wieder mal eine etwas längere Wanderung unter die Füsse genommen, das Wetter war ja ideal dazu. Zu Beginn stieg es ziemlich steil bergan und obwohl der Weg meistens im Wald verlief, kamen wir tüchtig ins Schwitzen. Auf einer Waldlichtung erblickten wir ein einsamen Bienenstock. Davor schwirrte es aber sehr beschäftigt und die Lichtung gibt den Bienen offenbar genug Möglichkeiteen, ihren Nektar zu finden. Das gibt dann sicher diesen berühmten Waldhonig. Der Anstieg war da aber noch nicht zu Ende, doch bald kamen wir „oben“ an. Das meint den Verlauf einer Suone, der wir dann in der Fliessrichtung nach unten folgten. Diese Wege sind sehr angenehm zu gehen, sie liegen auf dieser Höhe meistens im Wald und das Plätschern oder leise Rauschen auf der Seite gibt einem den Eindruck, es wäre hier oben schön kühl. Nach einigen Kilometern verliessen wir den lieblichen Weg und machten uns dann auf den Abstieg. Bald gibts Abendessen – da werden alle wohl sehr hungrig sein.

Viele Farben am See

Farbenpracht am See
Heute war einmal mehr ein perfekter  Wandertag und wir waren dieses Mal in etwas höheren Regionen, das heisst etwa ab 1800 m.ü.M, unterwegs. So ist es nicht erstaunlich, dass die Natur hier noch voll in Blüte ist – ein bunter sommerlicher Bergflor erfreut den Wanderer mit vielen unterschiedlichen Pflanzen und bunten Farben. Das Weidenröschen, der gelbe Enzian und der Kerbel dominieren im Moment die steilen Wiesen zwischen den Nadelhölzern und Felsen.  Aber auch der See mit seiner smaragdgrünen Fläche ist wunderschön zu sehen. Im Hintergrund am Horizont sind die noch immer weissen Viertausender zu sehen und über allem spannt sich ein fast wolkenloser blauer Himmel.  Wir waren natürlich heute nicht die einzigen, den den schönen Weg gewählt hatten, aber geradezu überlaufen war es überhaupt nicht. Es war auch schön zu sehen, wie die Leute fröhlich unterwegs waren und gegrüsst wurde eigentlich fast immer. Die wunderschönen Momente von heute bleiben in Erinnerung.

Wasser brauchen wir alle

Alles fliesst
Die Bewässerungskanäle, Schieber und Verteiler sind in unserer Gegend allgegenwärtig. Überall findet man noch heute funktionierende Anlagen, die das kostbare Nass aus den Seitentälern zu den Äckern, Wiesen und Reben bringen. Die ältesten in Urkunden datierten Systeme stammen aus dem 12. Jahrhundert. Unglaublich, mit welchen einfachen Werkzeugen diese Kanäle damals erstellt wurden und welche grossen Hindernisse dabei überwunden werden mussten (Felswände, Abgründe, Steinwüsten). Zum Glück sind viele dieser Suonen heute immer noch in Betrieb und seit einiger Zeit hat man auch gemerkt, dass die Wege entlang dieser Kanäle sehr attraktiv sind. Es ist nie steil, sehr oft verlaufen die Pfade im kühlen Wald und das Rauschen neben dem Weg erfrischt einem ständig. Die Wege sind teilweise sehr schmal und manchmal auch ausgesetzt, wo Trittsicherheit und Schwindelfreiheit nötig ist. Für Mountainbiker sind diese Routen ganz und gar nicht geeignet. Leider wird das in dieser Community teilweise nicht wirklich ernst genommen – so schade.

Blau und weiss

blauundweiss
blauundweiss
Unten weiss, oben blau
Bei schönstem Sonnenschein, äusserst angenehmen Temperaturen und leichtem und kühlen Wind sind wir heute wieder einmal auf bekannten Wegen unterwegs gewesen. Aber wie so oft, auch wenn man meint, hier eigentlich wirklich alles zu kennen, gibt es auch immer wieder Überraschungen. Dieses kräftig blühende Kamillenfeld leuchtet auf einer grossen Fläche weiss und gibt einen schönen Kontrast zum blauen Himmel, der uns heute ohne einzige Wolke begleitet hat. Und über dem weissen Feld war die Aussicht klar und deutlich und in der Ferne strahlte es wiederum weiss – dieses Mal von den hohen Gipfeln, die immer noch verschneit sind. Solche Tage und solche Fernsicht lassen einem die täglichen Sorgen vergessen und es zählen nur die glückliche Momente, wenn man diesen Wegen hier oben folgen kann – hier ist der Weg wirklich das Ziel.

In der Natur unterwegs

naturpur
naturpur
Einfach nur Natur
Heute waren wir einmal mehr unterwegs mitten in der Natur bei aller schönstem Wetter und sehr angenehmer Temperatur und leichtem Wind, der sehr erfrischend wirkte. Es ist schon ein Privileg, an einem solchen Prachtstag einfach die Wanderschuhe anziehen und losziehen zu können. Und auch einfach fast „der Nase nach“, ohne zu Beginn die Strecke zu überlegen und zu planen. So kann man bei jeder Weggabelung aus verschiedenen Varianten auswählen und weiter marschieren. Wir bewegen uns da in einer Region, die wir unterdessen sehr gut kennen gelernt haben und uns wohl auch kaum mehr verirren könnten. Viele Wege und Abkürzungen sind wir bereits gewandert und die Aussicht auf die Berge gibt ja immer wieder Orientierung, wo man sich gerade befindet. Der wundervolle Tag gibt auch Kraft, die weniger schönen Dinge tragen zu können, die manchmal auf einem warten und die man zu akzeptieren lernen muss.

Rangordnung aushandeln

Rangordnung aushandeln
Wie vorgestern geschrieben, ist bei den Eringer-Kühen die Rangordnung sehr wichtig und darum kommt es auf der Weide immer wieder zum Kräftemessen untereinander. Das wird im Kanton Wallis ja dann auch zu den traditionellen Kuhkämpfen (combats de reines) erweitert, die von vielen Leuten besucht werden. In diesem Jahr wird das wohl etwas anders sein. Da viele Kühe zur Zeit auf unserer Meereshöhe auf den Weiden auf den Alpaufzug warten, treffen wir jetzt überall Herden an. Auf dieser Weide hier hatten sich zwei über eine ganze Weile in einen kleine Kampf eingelassen und wir konnten das aus einer respektvollen Distanz beobachten. Es ist schon beeindruckend, wenn diese Fleischmassen aufeinander losgehen. Aber nach einigen Minuten war der Reiz offenbar verflogen und die beiden Kühe gingen wieder ihren Weg – und wir dann auch.

Gemsenfarbene Ziegen

Fast wie Gemsen
Auf all den saftigen Wiesen hat es nun verschiedene Tiere, die dort ihr Futter in guter und ausreichender Menge vorfinden – die letzten Tage hatte es genügend Niederschlag, so dass es überall sehr grün geblieben ist. Gestern wurden wir von den Kühen beobachtet, heute von diesen Ziegen. Welche Rasse es genau ist, konnte ich leider nicht herausfinden – müsste eine „gemsenfarbene Gebirgsziege“ sein, aber es bleibt unsicher. Eigentlich würde ich die Halterin kennen, aber diese Frage habe ich ihr noch nie gestellt. Auch von diesen Tieren, die sich hier gerade am Rand ihrer grossen und wilden Wiese befanden, wurden wird ausführlich beobachtet. Doch nach einer Weile waren wird nicht mehr interessant und sie wandten wieder dem Fressen zu oder einige legten sich sogar ins hohe Gras. So setzten wir unseren Weg auch wieder fort und waren knapp vor einer kleinen Regenschauer wieder zu Hause.

Eine besondere Begegnung

Unter Beobachtung
Heute haben wir auf unserer Sonntags-Wanderung nicht nur wunderschöne Blumen und kleine Tiere angetroffen, auch ein paar Kuhherden sind wir begegnet. Die Eringer-Kühe sind aufmerksam und sehr neugierig und Wanderer werden da immer umfassend beobachtet. Die Hörner und der oft als stechend empfundene Blick macht auf viele Leute einen etwas grimmigen oder sogar ängstigenden Eindruck. Aber so viel ich weiss, ist sind die Eringer nicht wirklich aggressiv und eher anhänglich. Untereinander haben sie ein grosses Rangverhalten und darum sieht man sie hin und wieder in Zweikämpfe verwickelt. Aber selbstverständlich kommt es sehr darauf an, wie man ihnen begegnet. Aufgeregtes Tun schätzen sie nicht, sicher auch nicht ein Rumfuchteln mit einem Stock und Hunde sind nicht ihre Lieblingstiere. Wenn man ihnen also mit Respekt und aller Ruhe begegnet, kann man auch eine Wiese durchqueren. Und nochmals selbstverständlich: Einer Mutterkuh mit ihrem Kalb sollte man sicher aus dem Weg gehen. Jedenfalls war das heute eine sehr interessante Begegnung.