Nur für einen kurzen Besuch

Unterwegs zu neuen Ufern
Auf dem grossen Teich, den wir gut kennen und bei dem wir heute vorbei gekommen sind, hat es immer nur wenig tierische Besucher. Entenpaare, seien es Stockenten, Reiherenten oder ganz selten auch Bergenten sind manchmal im Frühjahr hier anzutreffen. Aber eine etwas längere Bleibe mit Nestbau und Aufzucht von Jungen haben wir (leider) noch nie gesehen. An Wochenenden ist hier zu viel Betrieb von Menschen,  die hier ihre Autos oder sogar Wohnmobile abstellen und dann im Teich schwimmen oder sich mit Plastikbooten rumtreiben lassen. Oder es gibt ferngesteuerte Modellschiffe, die mit viel Lärm ihre Runden drehen. Hin und wieder versucht sich auch ein Hund, die Enten zu jagen. Es wird schon klar, hier ist wirklich kein attraktiver Ort für einen längeren Aufenthalt – wir finden das sehr schade.

Alte Häuser im Sonnenlicht

Weiler in der Sonne
Der heutige Pfingstmontag bot wundervolles Wanderwetter – in den Wetterprognosen war das ja längst angekündigt. Sonnenschein mit ein paar Wolken, leichter Wind (im Gegensatz zur mässigen Bise im Mittelland) und angenehmen Temperaturen, dass man auch beim Aufstieg nicht zu arg ins Schwitzen kam. Bei diesen Bedingungen hielt uns nichts mehr zu Hause und wir haben noch vor dem Mittag die Wanderschuhe angezogen und eine kleine lokale Tour unternommen. Wir waren auf längst bekannten Wegen, aber auch auf erst kürzlich entdeckten Abschnitten, unterwegs und haben wie fast immer, auch kleine neue Entdeckungen gemacht. Dieser winzige Weiler mit ein paar wenigen Häuser grüsste von oben unter den schönen Wolken und über der satten grünen und blühenden Wiese auf uns herunter. Eingebettet in die Natur wirken die Häuser ganz organisch – sie werden sicher schon sehr lange hier stehen. Auf einer alten Karte von 1864 sind sie jedenfalls schon eingezeichnet – wieder einmal ein Hinweis darauf, wie relativ der Zeitbegriff eigentlich ist.

Die Lilien auf dem Feld

Die Lilien auf dem Feld
Nach dem Regentag gestern war es heute zwar etwas kühler, aber trotzdem wieder sehr sonnig. Und weil die Luft nun frisch gewaschen ist, war auch die Sicht sehr klar und deutlich. So machten wir uns auch wieder auf und marschierten über verschiedene, aber bekannte Wege. Es ist einfach erstaunlich, es gibt jeden Tag, auch wenn man seine Umgebung zu kennen meint, immer etwas aufs Neue zu entdecken – die Natur hält stets wieder eine Überraschung bereit, die man unerwartet entdecken kann.

Nehmet wahr der Lilien auf dem Felde, wie sie wachsen: sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht.

Ein altes Zitat – und ja, so ist es. Diese wunderschönen Blumen mitten im grünen Feld stehen einfach da. Wir haben heute ganz viele davon entdeckt – noch vor zwei Tagen waren sie nicht zu sehen und jetzt stehen sie da in vollster Blüte, alle ein bisschen versteckt im hohen Gras. Mit offenen Augen durch die Natur zu wandern, ist einzigartig und jedes Mal kommen wir glücklich nach Hause.

Es hellt wieder auf

Nach dem Regen
Die in der Wetterprognose angekündigte Kaltfront mit Regen und Gewitter und einem merklichen Temperatursturz ist eingetroffen. Ein paar Stunden hat es ziemlich ausgiebig geregnet, aber doch nicht gerade wie aus Kübeln. Vereinzelt war auch Donnergrollen zu hören. Wir zogen es vor, heute am Trockenen zu bleiben und dem Wettergeschehen von drinnen zuzusehen. Die Temperatur ist  merklich zurück gegangen und ein paar Stunden waren wir auch in den Wolken eingehüllt, was sich bei uns dann als dicker Nebel zeigt. Doch unterdessen hat der Regen nachgelassen und der Nebel hat sich gelichtet, man sieht die benachbarten Berge wieder und die restlichen Wolkenfetzen schleichen den Hängen entlang – immer wieder ein eindrückliches Schauspiel. Der Natur hat das ausgedehnte Giessen sicher gut getan, für die nächsten paar Tage wird wieder wunderschönes Wetter mit viel Sonnenschein vorausgesagt, da wird es also kaum neuen Niederschlag geben.

Es wird eng

Der Weg ist eng
An dieser Stelle sind wir schon öfters vorbei gekommen und sie fasziniert mich immer wieder aufs Neue. Hier führt der Weg dem Wasser entlang, es geht nicht steil bergauf, aber immer wieder über Wurzeln. Doch genau an dieser Stelle wird es sehr eng. Der Wanderer muss zwischen den beiden mächtigen Baumstämmen durchsteigen, um seinem Pfad weiter folgen zu können. Da geht es nicht  einfach so problemlos vorwärts, hier muss man schon etwas genau hinschauen, wo man seine Füsse hinstellen und diese Engstelle durchsteigen kann. Gespräche verstumme jeweils für einen kurzen Augenblick, da sich jeder etwas konzentrieren muss, um nicht noch etwa hinzufallen. Weiter vorne wird es wieder heller und auch wieder breiter und da kann man sich dann wieder am Plätschern des Wassers erfreuen. Ja, diese Stelle ist für mich immer ein bisschen ein Abbild des Lebens − wo es immer mal wieder auch „Engstellen“ gibt.

Einfach nur Natur

Einfach nur Natur
Dieser Beitrag will keine Naturromantik bemühen, es soll nur eine einfache Zusammenfassung des Tages sein. Unsere heutige kleine Wanderung führte auf schmalen und teilweise auch steilen Wegen „nur“ durch die Natur. Es gab nichts Spektakuläres zu sehen und zu hören, keinem einzigen Menschen sind wir begegnet. Bloss so mitten drin – und gerade in dieser Einfachheit war es wunderschön, immer mal wieder stehen zu bleiben und hinzusehen und hinzuhören. Die verschiedenen Farben, besonders das Grün ist zurzeit in allen Intensitäten und Nuancen auffallend. Bereichert wir die Farbpalette durch die Blütenpracht der verschiedensten Pflanzen. Es tanzen auch schon Samen des Löwenzahns durch die Luft, angetrieben vom leisen Wind. Aber auch das Gezwitscher der Vögel ist so vielfältig und dazwischen wird das Ganze mit Ruf des Kuckucks ergänzt. Ein weiterer wunderbarer Tag in der nahen Natur geht dem Ende zu.

Fest angewurzelt

Fest angewurzelt stehen sie da
Diese strammen Tannen haben wir auf der heutigen Wanderung an diesem Feldrand angetroffen, wo immer noch der Löwenzahn einen gelben Schimmer hinzaubert. Die Bäume stehen einfach da, aber sie bilden eine mächtige Silhouette vor dem blauen Himmel mit ein paar Wolken. Sie machen einem schon fast den Eindruck, es könne sie wirklich gar nichts erschüttern – weder einen kalten Winter mit viel Schnee oder einen heissen Sommer mit wenig Niederschlag. Sie stehen da, schon viele Jahre und haben die Zeit praktisch unbeschadet überstanden – die Äste scheinen sehr regelmässig zu sein. Doch sie stehen hier etwas exponiert. Im Sommer gibt es hier hin und wieder heftige Gewitter, aber das hat sie offenbar noch nie berührt. Eingewurzelt in der Erde – das ermöglicht, Stürme zu überstehen.

Geschützte Orchideen neben dem Weg

Orchideen am Weg
Die heutige kleine Wanderung, wiederum bei sehr schönem Wetter, hielt eine grosse Überraschung für uns bereit. Auf einer winzigen Lichtung im niedrigen Wald entdeckten wir ein ganzes Feld mit Orchideen, alle in einem zarten Violett. Es muss eines der Knabenkräuter sein, die Bestimmung ist nicht ganz einfach – zur Wahl für den Standort Alpen stehen etwa 70 verschiedene zur Verfügung. Zum Glück standen sie etwas versteckt abseits des schmalen Weges und sind somit ein bisschen geschützt. Leider waren heute auch auf den schmalen Wegen viele Mountainbiker unterwegs – mehrere Male mussten wir zur Seite treten und die hochtechnischen und wohl auch sehr teuren Räder vorbei lassen. Aus den Zeilen wird man wohl merken, dass ich wenig Verständnis habe, wen kleine schmale Wege befahren werden. Die Überraschung mit den Orchideen hat uns das aber etwas relativieren lassen.

Ein prächtiger Tag im Mai

Prachtstag im Mai
Nach den grauen und regnerischen Tagen war es heute wieder einmal prächtig schön mit wolkenlosem und tiefblauem Himmel und sehr guter Fernsicht. Auch die Temperatur war mit fast 20°C wieder angenehm geworden.  Da mussten wir uns auf den Weg machen und einer der vielen möglichen Touren unter die Schuhe nehmen. Wie immer konnte man so sich den vielen und teilweise dunklen Gedanken des Tages entledigen und sich ganz auf den Moment und das Erleben konzentrieren. Die Aussicht überall hin war fantastisch und detailreich. Aber auch in der jeweiligen Nähe gab es in der Pflanzenwelt sehr viel zu entdecken – die Natur ist zur Zeit in „Hochblüte“. Unzählig viele Farbnuancen sind zu bewundern, es scheint fast, als würden die Blumen um die Wette blühen. Das nächste Mal muss ich unbedingt noch das Blumenbuch mitnehmen, ich kenne noch längst nicht alle.

Der frühe Herbst

Herbstzeitlosen
Herbstzeitlosen
Herbstzeitlosen
Auf der heutigen ganz kurzen Wanderung haben wir am Wegrand tatsächlich die ersten Herbstzeitlosen angetroffen. Das zarte violett auf dem hellbraunen Untergrund des vertrockneten Grases wirkt unscheinbar. Später haben wir weitere Orte mit diesen Herbstblumen angetroffen. Der frühe Herbst meldet sich also bereits am 2. September. Nach dem heissen und trockenen Sommer ist alles viel früher – die Natur beeilt sich offenbar, alles noch zur Blühe zu bringen. Auch in verschiedenen Gegenden hat bereits die Weinlese begonnen – das ist also auch viel früher, als in den vorangegangen Jahren. Ob man daraus auch etwas auf den kommenden Winter schliessen kann? Gibt es einen strengen Winter mit viel Schnee, so wie im vergangenen Jahr oder doch eher einen milden Winter, wie wir das ja auch schon öfters erlebt haben? Wir wissen es noch nicht und werden sehen.